Teilungsversteigerung angedroht?
Die Gegenseite hat Ihnen eine Teilungsversteigerung angedroht? Lassen Sie sich dadurch bitte nicht einschĂŒchtern. Eine Teilungsversteigerung ist als Drohkulisse nicht geeignet. Bei einer Teilungsversteigerung geschieht Ihnen nichts wirklich Böses. Sie brauchen also vor der Teilungsversteigerung keine Angst zu haben. Bange machen gilt nicht.
Teilungsversteigerung angedroht, um Druck auszuĂŒben
Die Gegenseite hat Ihnen ein Angebot gemacht. Sie will Ihnen Ihre HaushĂ€lfte abkaufen. Dazu hat sie auch einen Preis genannt, den sie zu zahlen bereit ist. Dieser Preis erscheint Ihnen aber viel zu gering. Sie sind also nicht bereit, auf dieses Angebot einzugehen. Nun versucht die Gegenseite, Druck auf Sie auszuĂŒben. Sie hat die Teilungsversteigerung angedroht. Das geht also nach dem Motto: âWenn Du nicht so spurst, wie ich es will, dann hole ich den ganz groĂen KnĂŒppel aus dem Sack. Dann mache ich nĂ€mlich eine Teilungsversteigerung. Dann wirst Du schon sehen, was Du davon hast.â
Damit ist zwar die Teilungsversteigerung angedroht. Sie sollten sich aber dadurch nicht beeindrucken lassen. Soll die Gegenseite doch ruhig ihre Teilungsversteigerung durchziehen. Es wird dann nĂ€mlich vermutlich die Gegenseite sein, die âschon sehen wirdâ, und nicht Sie. Sie wĂ€ren ja durchaus zu einer Einigung bereit gewesen. Sie wĂ€ren auch bereit gewesen, Ihre HaushĂ€lfte an die Gegenseite zu verkaufen, oder an wen auch immer. Denn Sie wohnen eh nicht mehr in dem Haus, sondern haben Ihren Lebensmittelpunkt inzwischen anderswo. Aber Sie wollen doch nicht zu dem lĂ€cherlich geringen Peis verkaufen, den die Gegenseite Ihnen hat aufoktroyieren wollen.
Teilungsversteigerung angedroht â selbst hereingefallen
Dann hat die Gegenseite Ihnen zwar die Teilungsversteigerung angedroht, hat sich aber damit selbst ins Knie geschossen. Denn bei der Teilungsversteigerung werden derzeit durchaus recht hohe Erlöse erzielt. Die Vorstellung, dass man bei der Versteigerung ein SchnĂ€ppchen machen könne, ist schon seit lĂ€ngerem ĂŒberholt. Genau gesagt, seit wir die Eurokrise haben, die ja nach wie vor existiert, auch wenn sie mit viel Geld zugekleistert wird. Und seit Mario Draghi die Zinsen auf unter Null gedrĂŒckt hat.
Teilungsversteigerung angedroht â man versucht, Sie zu nötigen
Oder Sie wohnen noch in dem Haus und wĂŒrden dort auch ganz gern bleiben. Die Gegenseite ist auch bereit, Ihnen deren HaushĂ€lfte zu verkaufen. Aber sie verlangt dafĂŒr einen derart exorbitant hohen Preis, dass es total jenseits von Gut und Böse ist. Sie sind natĂŒrlich nicht bereit, diesen total ĂŒberhöhten Preis zu zahlen. Die Gegenseite hat die Teilungsversteigerung angedroht. Man versucht also, Sie zu nötigen. Auch dann sollten Sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Soll doch die Gegenseite die angedrohte Teilungsversteigerung machen. Im Rahmen der Versteigerung ergibt sich in jedem Fall ein fairer Preis. Bei der Versteigerung wird ja definitionsgemÀà immer der Verkehrswert erzielt. Denn der Verkehrswert ist ja das, was jemand dafĂŒr zu zahlen bereit ist.
Auch dann hat die Gegenseite zwar die Teilungsversteigerung angedroht, hat aber damit nicht den gewĂŒnschten Erfolg erzielt. Denn es wurde ja sicherlich nicht der exorbitant hohe Preis erzielt, den die Gegenseite sich vorgestellt hatte.
Teilungsversteigerung angedroht â das darf keinen Erfolg haben.
In diesem letzteren Fall kann es zwar passieren, dass jemand mehr bietet, also Sie es wollen oder können. Dann verlieren Sie zwar das Haus, bekommen aber dafĂŒr einen Batzen Geld (und sind Ihre Schulden los). Ein Vermögensschaden entsteht Ihnen dadurch also nicht. Denn statt des Hauses haben Sie jetzt eine entsprechende Menge an Geld. Davon können Sie sich ein anderes Haus kaufen, was vielleicht sogar schöner ist als das alte. Damit ist dann zwar ein Umzug verbunden. Aber ein Umzug ist ja kein Beinbruch. Die Vorstellung, dass man mit der Anschaffung eines Hauses so sesshaft geworden wĂ€re, dass ein Umzug schlicht undenkbar wĂ€re, dass man aus dem Haus vielmehr mit den FĂŒĂen zuerst hinausgetragen werden solle, existiert sowieso nur in Deutschland. In anderen LĂ€ndern wird ein Haus als ein ganz normales Wirtschaftsgut betrachtet, welches man je nach Bedarf kauft und wieder verkauft.
Dann hat auch in diesem Fall die Gegenseite zwar die Teilungsversteigerung angedroht, hat aber wiederum mit Zitronen gehandelt, wenn Sie nur bereit sind, das ganz normale Lebensrisiko hinzunehmen, notfalls auch mal umziehen zu mĂŒssen.
Viele GrĂŒĂe
Ihr Klaus Dreyer
P.S.: Weitergehende Informationen zur Teilungsversteigerung finden Sie wie gewohnt unter http://www.teilungsversteigerung.net.
Ăbrigens: Sie haben vielleicht gesehen, dass ich Ihnen dazu verhelfen kann, dass Sie nur die HĂ€lfte ihres Gebots bezahlen mĂŒssen.
Sehr geehrter Herr Dreyer, wie kann ich nur die HĂ€lfte des Gebotes und die HĂ€lfte der eingetragenen Rechte bezahlen?
Sehr geehrter Herr Dreyer, wie kann ich nur die HĂ€lfte des Gebotes und die HĂ€lfte der eingetragenen Rechte bezahlen?
Sehr geehrte Frau KrĂŒger,
die eingetragenen Rechte mĂŒssen Sie in jedem Fall in voller Höhe bezahlen. Hinsichtlich des ĂŒber das geringste Gebot hinausgehenden Teils Ihres Bargebots (der an das Gericht zu zahlende Teil) kann ich Ihnen dazu verhelfen, dass Sie davon nur die HĂ€lfte bezahlen mĂŒssen (wenn Sie einen ideellen Bruchteil von Âœ haben). Dazu mĂŒssten Sie bei mir die Option 5 buchen. Melden Sie sich dazu gern mal per Mail oder telefonisch bei mir.
Viele GrĂŒĂe
Ihr Klaus Dreyer
Der Beitrag beschreibt die vergangene Zeit des billigen Geldes. Wie schaut es aktuell aus? Liegen aktuelle Gebote tendenziell ĂŒber oder unter dem Verkehrswert?
Sehr geehrter Herr Hilbig,
derzeit bröckeln die Immobilienpreise gerade wegen der wirtschaftlichen Lage und der steigenden Darlehenszinsen. In DĂŒsseldorf habe ich erlebt, dass nur 90% des Verkehrswerts geboten wurden, In Hamburg wurde sogar die 7/10-Grenze in einem Fall nicht erreicht. Ansonsten wird aber immer noch recht hoch geboten. Die Vorhersage ist aber derzeit recht schwierig wegen der Umbruchphase.
Viele GrĂŒĂe
Ihr Klaus Dreyer
Sehr geehrter Herr Dreyer,
vielen Dank fĂŒr Ihre EinschĂ€tzung.
Schöne GrĂŒĂe
Peter Hilweg